Mittwoch, 24. Februar 2016

Die Suche nach der perfekten WG

Wenn man ins Ausland geht, bieten sich mehrere Wohnmöglichkeiten: die Wohngemeinschaft, die Unterkunft bei einer Gastfamilie oder das Studentenwohnheim. Die Unterkunft lässt sich auch direkt über die Sprachschule buchen. Dies habe ich nicht getan. Ich wollte die Wohnungssuche gern selbst in die Hand nehmen, um die Wohnung nach meinen eigenen Kriterien auszuwählen. Es ist toll, dass es die Möglichkeit gibt, eine Unterkunft über die Sprachschule gestellt zu bekommen, doch hat man so wenig Entscheidungsfreiheit und muss mehr oder weniger einfach nehmen, was man bekommt. 

Auch preislich gibt es da nicht viel Spielraum. Die Preise unterscheiden sich lediglich zwischen den unterschiedlichen Unterkunftsmöglichkeiten, aber es macht beispielsweise keinen Unterschied, in welcher Gastfamilie man untergebracht ist. 
Ich möchte selbst bestimmen, wie viel Geld ich monatlich für eine Unterkunft ausgeben kann und ich möchte vor allem selbst bestimmen, mit wem ich zusammenlebe. Daher habe ich mich dazu entschieden, mich selbstständig auf die Suche zu begeben.

A NEVERENDING STORY!

Meine Zeit in Straßburg möchte ich gerne in einer WG verbringen. Eine Gastfamilie fiel für mich eigentlich direkt raus, da ich vor allem Leute in meinem Alter kennenlernen möchte. Außerdem wird auch die Freizeitgestaltung zum größten Teil durch die Gastfamilie geplant. Das kann zwar sehr schön sein, aber die Interessen einer ganzen Familie stimmen wahrscheinlich nicht immer mit meinen überein. Auch Besuch zu erhalten, stelle ich mir in einer Gastfamilie schwieriger vor als in einer WG. 

Da ich neue Bekanntschaften machen und Freunde in Straßburg finden möchte, bietet sich also eine WG an. Das würde zwar womöglich auch in einem Wohnheim der Fall sein, doch werden die Studenten und Schüler dort zu einem Großteil auch keine Franzosen sein und man würde hauptsächlich englisch oder vielleicht sogar deutsch miteinander sprechen. Damit ich die Sprache wirklich lerne, möchte ich vor allem aber mit Muttersprachlern zu tun haben. Also doch die WG!

Um die ideale Wohngemeinschaft für mich zu finden, habe ich mich bereits vor Monaten auf diversen Internetseiten angemeldet, auf denen regelmäßig neue Annoncen zu finden sind. Auch ich als Suchende habe ein Profil und kann angeschrieben werden, wenn jemand ein Zimmer anzubieten hat.

So weit, so gut.. Die WG - Suche erweist sich jedoch als relativ schwierig. Erst jetzt sind überhaupt die ersten Wohnungen zu finden, die ab April frei werden. Meistens sind die Zimmer ab sofort oder zum nächsten Monat frei. Wahrscheinlich lässt sich die ideale WG also erst sehr kurzfristig finden. Ich habe bereits mit vielen möglichen Mitbewohnern geschrieben, jedoch passt meistens dann doch etwas nicht. Entweder das Einzugsdatum oder aber die Wohndauer, der Preis, die Lage, die Interessen, das Alter oder was man sich sonst noch so vorstellen kann. Hinzu kommt, dass ich ein möglichst möbliertes oder wenigstens teilmöbliertes Zimmer suche, da ich eigentlich nicht vorhabe, mir für 6 Monate einen komplett neuen Hausrat zuzulegen. Außerdem wäre es auch relativ schwierig, die neuen Möbel nach Frankreich zu transportieren. 

DIE BESICHTIGUNG!

Wenn ich dann etwas Passendes finde, ergibt sich direkt das nächste Problem - die Besichtigung. Einige schrieben mir, dass ich doch direkt mal zur Wohnungsbesichtigung vorbeischauen solle. Dies ist jedoch nicht so leicht, wenn man über sechs Stunden hin- und wieder genauso lange zurückfahren muss. Was ist, wenn ich mich auf den Weg mache und mir plötzlich abgesagt wird oder ich vor geschlossenen Türen stehe? Oder die Wohnung sagt mir überhaupt nicht zu? Einfach wieder nach Hause fahren und 13 Stunden für nichts hin und her gefahren sein?
Damit so etwas nicht passiert, möchte ich am besten mehrere Besichtigungstermine auf einen Tag legen. Jedoch ist es ja schon schwierig genug, überhaupt etwas Passendes zu finden und dann gleich mehrere? Dazu müssen die WG - Bewohner auch erst einmal alle am selben Tag Zeit für eine Besichtigung haben.

Wie wohl unschwer zu erkennen ist, ist es wirklich nicht leicht, ein WG - Zimmer zu finden. Jeder, der schon mal nach einer WG gesucht hat, kennt das wahrscheinlich. Eine WG im Ausland zu finden, ist nochmal eine Nummer schwieriger. Ob ich bis April also eine Wohnung gefunden habe oder obdachlos sein werde, bleibt abzuwarten. Drückt mir die Daumen!

Montag, 22. Februar 2016

Strasbourg - Capitale de Noël




Wie ich bereits kurz erwähnt hatte, war ich im Dezember in Straßburg. Das Jahr 2016 ist zwar inzwischen bereits bis Ende Februar vorangeschritten, doch möchte ich euch meine Impressionen Straßburgs im Dezember nicht vorenthalten.





Zur Weihnachtszeit ist die Stadt ganz besonders schön. Überall sind sehr aufwendige Beleuchtungen installiert worden und detailreicher Weihnachtsschmuck ist in der ganzen Stadt zu finden. Selbst die engsten Gassen, die nicht viel durchlaufen werden, sind aufwendig und mit Liebe zum Detail geschmückt. Besonders gut zur Geltung kommen diese Weihnachtsdekorationen durch ihre Umgebung aus modernisierten Fachwerkhäusern und historischen Bauwerken. 

Das i -Tüpfelchen der weihnachtlichen Atmosphäre bietet der "Marché de Noël" direkt vor der großen Kathedrale.Überall duftet es nach Glühwein (, den es hier übrigens auch als Weißweinvariante gibt,) und Leckereien wie Crêpe oder frischen Baguettes. In der ganzen Stadt lassen sich immer wieder einzelne Weihnachtsmarktstände oder kleine Weihnachtsmärkte finden. Köstlichkeiten wie Macarons und Crêpes haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. 

Ganz Straßburg funkelt, blinkt und zeigt sich in seiner ganzen Pracht. Auch ohne Schnee, kommt man hier direkt in Weihnachtsstimmung. Straßburg ist in der Weihnachtszeit auf jeden Fall zu empfehlen und hat den Titel "Capitale de Noël" mehr als verdient











 

Freitag, 19. Februar 2016

Straßburg? - Da spricht man doch deutsch!



Nahezu jedes Mal, wenn ich erzähle, dass ich nach Straßburg ziehen werde, lautet die erste Reaktion "Straßburg? Da spricht man doch deutsch!". - Ähm.. Nein! Ja, ganz richtig, Straßburg gehörte mal zu Deutschland und ja, es ist auch heute noch direkt an der deutschen Grenze. Falsch ist jedoch, anzunehmen, dass dort jeder deutsch spricht, denn schließlich gehört es nun zu Frankreich und das auch nicht erst seit gestern. 
Bevor Straßburg ein Teil Deutschlands wurde, gehörte es auch zuvor schon mal zu Frankreich und davor schon irgendwann mal zu Deutschland. So war das ein ständiges Hin und Her. Wen die Stadt nun ursprünglich gehörte, ist für meine Reise ziemlich uninteressant. Für mich ist wichtig, was heute ist und heute ist es Frankreich!

Ich möchte schließlich französisch lernen! Natürlich gibt es aufgrund der Nähe zu Deutschland auch viele Menschen, die in Deutschland arbeiten und in Frankreich leben oder andersrum und somit beide Sprachen sprechen. Zudem hatten einige Deutsch als Schulfach. Genauso sind einige Hinweise auf deutsch ausgeschildert, da viele Deutsche ab und zu mal einen Ausflug ins schöne Elsass machen. Dass da jedoch überall deutsch gesprochen wird, ist nicht richtig. Ich selbst war erst im Dezember vor Ort und habe mir ein Bild von der Stadt und den Menschen dort machen können. Deutsch haben lediglich die deutschen Touristen gesprochen. Selbst im Hotel sprachen die Angestellten kein deutsch. 
- Und wo sonst, wenn nicht mal hier? 
 
WARUM STRASBOURG?

Aber warum möchte ich eigentlich ausgerechnet nach Straßburg, wenn die Stadt doch direkt nebenan ist und man bei einem Auslandsaufenthalt doch meistens so weit weg wie nur möglich möchte. Nun ja, das hat mehrere Gründe. 

Zum einen geht es mir eben nicht darum, ganz weit weg von zu Hause zu sein, sondern darum, französisch zu lernen, in einer Stadt, in der ich mich wohlfühle. Das ermöglicht mir Straßburg! Die Stadt begeistert mich - die romantischen Gassen, die schönen Gebäude, die Ill, die tollen Bauwerke! Außerdem hat Straßburg für mich die ideale Stadtgröße. Sie ist weder so groß, dass man sich völlig verloren fühlt, noch so klein, dass man Beklemmungsgefühle bekommt

Hinzu kommt, dass ich die Nähe zu Deutschland positiv für mich nutzen kann. Ich möchte während meines Frankreichaufenthalts zwar eigentlich nicht über die Grenze fahren, da ich alles auf französisch meistern möchte, aber es ist schön zu wissen, dass die Möglichkeit besteht. Beispielsweise für einen Arztbesuch, wäre es doch wesentlich leichter, in der Muttersprache von seinen Beschwerden zu berichten, statt sich mit Händen und Füßen erklären zu müssen.

Ein weiterer Grund ist, dass ich seit 8 Jahren glücklich vergeben bin und ein "Tschüss Schatz, wir sehen uns in 6 Monaten" wohl nicht so nett wäre. Also möchte ich in eine Stadt, die gut mit dem Auto zu erreichen ist. Von uns aus fährt man mit dem Auto ca. 6 Stunden nach Straßburg. Zum Vergleich: nach Paris wären es ca. 9,5 Stunden und das ist nicht mehr ganz so angenehm. Südfrankreich wäre für einen Kurztrip nur mit dem Flugzeug zu erreichen und das würde auf Dauer ziemlich ins Geld gehen. Also konnte auch hier wieder Straßburg punkten!



AND THE WINNER IIIS... STRASBOUUURG!

Nun könnte man sagen, es gibt ja noch genug andere hübsche Städte im Elsass, auf die die genannten Faktoren ebenso zutreffen. Stimmt! Aber nicht alle Städte können meinem letzten Anspruch standhalten. Wie ich in meinem ersten Post bereits erzählt habe, lebt ein Großteil meiner Familie in Frankreich. Zwar wohnt diese über das ganze Land verteilt, in jeder Stadt Frankreichs ist sie dann allerdings doch nicht vertreten. 
Mir war es wichtig, in eine Stadt zu ziehen, in der ich auch Verwandtschaft habe. Sollte mal irgendetwas sein, ist es schön zu wissen, dass man zu seiner Familie kommen kann. - Und das kann ich in Straßburg!

Straßburg ist für meine Pläne also die ideale Stadt und ich freue mich auf die Zeit dort und darauf, euch von der Reise zu berichten!