Mittwoch, 9. März 2016

Die Suche hat bald ein Ende!

Wie in meinem Bloagartikel "Die Suche nach der perfekten WG" beschrieben, ist es wirklich nicht leicht, ein passendes Zimmer zu finden. Nun habe ich Grund zur Freude, denn die Suche hat möglicherweise bald ihr Ende gefunden. Ich habe nämlich eine WG in Aussicht! Richtig freuen kann ich mich allerdings erst am Wochenende, wenn ich die WG besichtige und alles wirklich in trockenen Tüchern ist. 

Ich habe, wie erwähnt, auf einer Reihe von Websites nach einer Wohnung gesucht. Ebenso bin ich bei Facebook mehreren Gruppen beigetreten, in denen ich regelmäßig eine Annonce geschaltet habe. Daraufhin habe ich mit vielen Menschen, die ein Zimmer anzubieten haben, geschrieben. Vor einigen Tagen hat sich dann ein Mädchen bei mir gemeldet, das für 6 Monate nach Paris gehen wird, um dort ein Praktikum zu machen. Zu meinem Glück sind das genau die 6 Monate, in denen ich in Strasbourg sein werde. Ich kann also für den Zeitraum in ihrem Zimmer wohnen, das übrigens komplett möbliert ist.

L'APPARTEMENT!

Das klang geradezu perfekt. Aber zunächst benötigte ich ein paar weitere Informationen. Wie ist die Lage der Wohnung? Mit wem würde ich zusammen wohnen? Wie viel würde mich das Zimmer insgesamt kosten? Wie sieht die Wohnung aus?
Auf meine Fragen bekam ich sofort Antworten. Alles schien ideal. Die Wohnung ist nur ca. 10 Gehminuten von der Innenstadt entfernt. Zur Sprachschule benötige ich ca. 20 Minuten mit der Tram, aber mir war es ohnehin wichtiger, näher an der Innenstadt zu wohnen als an der Sprachschule. Die Wohnung würde ich mir mit einer 23-jährigen Jurastudentin teilen. Preislich passt die Miete genau in mein dafür vorgesehenes Budget. Mir wurden Fotos der Wohnung zugeschickt und sie ist ordentlich und sauber, das Zimmer ist funktionell und nett eingerichtet, die Küche ist relativ groß und schön. Es gibt ein kleines Wohnzimmer und auch in der Küche lässt sich die Zeit gut gemeinsam verbringen. Die Wohnung ist also optisch sehr ansprechend, was gerade bei WGs nicht allzu häufig ist.

LA COLOCATION!
 
Da ich am liebsten mit Frauen oder in einer gemischten WG wohnen wollte, hatte ich auch in dieser Hinsicht Glück. Doch ist nicht alles, wie ich es mir für meine perfekte WG ausgemalt habe. Ich wollte schließlich in einer WG mit Franzosen zusammenleben, um stets französisch sprechen zu müssen und durch die WG Kontakte zu knüpfen. 
Marie, meine mögliche Mitwohnerin, ist zwar Französin, hat allerdings lange in Deutschland gelebt und versteht somit auch Deutsch. Darüber hinaus wäre es nur eine Zweier-WG und sie ist am Wochenende meistens bei ihren Eltern in der Heimat. Somit wäre das mit dem Kontakteknüpfen durch die WG wahrscheinlich auch eher schwierig. Alles andere klang jedoch geradezu perfekt. Also habe ich mir einige Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass diese mutmaßlichen Nachteile, auch Vorteile für mich sein können.

Marie versteht mich zwar, wenn ich deutsch mit ihr spreche, doch ist Französisch ihre Muttersprache und es ist wesentlich leichter für sie, französisch zu sprechen als deutsch. Es ist also nicht als würde ich mit Deutschen zusammenleben. Ich werde mich bemühen, mit ihr auf Französisch zu kommunizieren. Sollte ich etwas nicht auf Französisch ausdrücken können, kann ich es einfach auf Deutsch sagen. Es ist also als Vorteil anzusehen, mit jemandem zusammenzuleben, der mich auf jeden Fall versteht. - Und seien wir mal ehrlich: könnte meine Mitbewohnerin kein Deutsch, würde ich mich eben mit Englisch retten und das würde mir für mein Französisch auch nicht weiterhelfen.

Des Weiteren dachte ich, ich müsste unbedingt Franzosen kennenlernen, um die Sprache zu sprechen. Auch das sehe ich mittlerweile etwas anders. Ich werde täglich die Sprachschule besuchen und somit jeden Tag französisch sprechen. Alle Personen, die an dem Sprachkurs teilnehmen, sind dort, um Französisch zu lernen. Also ist es naheliegend, dass auch mit den anderen Sprachschülern versucht wird, sich auf Französisch auszutauschen. Hinzu kommt, dass man stets von der Sprache umgeben sein wird, schließlich sind wir in Frankreich. Man wird also ständig mit der Sprache konfrontiert und muss nicht zwingend nur mit Franzosen zu tun haben, um mit der Sprache in Kontakt zu kommen. Somit hat sich das zweite scheinbare Problem auch gelöst

LA COLOCATION PARFAITE!

Für mich persönlich und für meine Ziele dürfte diese Wohngemeinschaft ideal sein. Ich brauche keine 5er-WG und 24/7 Krawall und Remmidemmi - diese Art von Auslandsaufenthalten gibt es ja auch. Doch das ist nicht Sinn meiner Reise! Ich gehe nach Frankreich, um die Sprache zu lernen und nicht, um mal ein halbes Jahr abzufeiern. Dafür ist Strasbourg vermutlich auch nicht das richtige Ziel. Durch die Sprachschule werde ich viele neue Bekanntschaften machen, ich werde eine Mitbewohnerin haben, mit der ich mich austauschen kann und außerdem habe ich ja auch noch meine Familie, mit der ich mich auch nur auf Französisch verständigen kann. Sorge, dort ganz alleine zu sein, muss ich wohl nicht haben. Nun habe ich nur noch das kommende Wochenende abzuwarten und dann dürfte meiner Reise nichts mehr im Wege stehen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen